Chronik

Ausblick 2024

BLS und SBB stärken Kooperation im Fernverkehr

BLS und SBB im gleichen Bahnhof: In Bern ein gewohntes Bild – künftig werden sich die beiden Bahnen auch in Basel begegnen. Ab Dezember 2025 können dank der Eröffnung der Doppelspur Grellingen–Duggingen die Züge im Fernverkehr zwischen Biel/Bienne und Basel halbstündlich fahren. Anfang 2024 geben BLS und SBB bekannt, dass sie die Züge auf der Linie alternierend fahren werden: Die BLS übernimmt den neu geschaffenen stündlichen InterRegio 56, die SBB betreibt wie bisher den stündlichen Intercity 51, der ausserdem von Biel/Bienne bis nach Lausanne verlängert wird. Für den Betrieb des InterRegio 56 bestellt die BLS bei Stadler sieben neue MIKA-Züge. Die SBB und die BLS spannen seit 2019 im Fernverkehr zusammen und erweitern ihre Kooperation nun um eine zusätzliche Linie.

Fernverkehr

Lötschberger-Züge werden modernisiert

Im Jahr 2024 beginnt in der BLS-Werkstätte in Bönigen das Refit der Lötschberger-Flotte. Die 25 Züge haben aktuell rund die Hälfte ihrer Einsatzdauer absolviert. Für die zweite Hälfte werden sie einer Modernisierung unterzogen, damit sie weiterhin den Anforderungen der Fahrgäste entsprechen und wirtschaftlich und technisch sicher eingesetzt werden können. Das Refit kostet 17 Millionen Franken und dauert dreieinhalb Jahre. Ab 2032 wird die BLS ihre NINA- und Lötschberger-Züge aus dem Betrieb nehmen und durch einen neuen Zugtyp ersetzen. So kann die BLS ihre Zugflotte weiter vereinheitlichen.

Loetschberger

Die BLS entwickelt ihre Sicherheitskultur weiter

Die BLS bringt Fahrgäste und Güter sicher ans Ziel – Sicherheit ist einer der wichtigsten Werte eines Verkehrsunternehmens. Im Zuge der aktuellen Unternehmensstrategie richtet die BLS ein besonderes Augenmerk auf das Thema Sicherheitskultur. Das Ziel ist, sicherheitsgefährdende Handlungen im Zeitraum von 2023 bis 2025 um 30 Prozent zu verringern und die Organisation im Umgang mit Sicherheitsthemen weiterzuentwickeln. Eine entsprechende Initiative beinhaltet Change- und Kommunikationsmassnahmen über mehrere Jahre hinweg, so zum Beispiel eine Kampagne unter dem Motto «Gesund nach Hause». Dadurch schärft die BLS bei den Mitarbeitenden in allen Bereichen des Unternehmens das Bewusstsein für Sicherheit im Berufsalltag.

Bodyguard_DE

Lötschberg-Basistunnel: Gute Chancen für den Vollausbau

Der Vollausbau des Lötschberg-Basistunnels ist auf Kurs. Nachdem das entsprechende Bauprojekt im letzten Jahr beim Bundesamt für Verkehr eingereicht wurde, ist auch der politische Beschluss dazu erfolgt: Der Ständerat stellt sich im Dezember 2023 oppositionslos hinter den Vollausbau , der Nationalrat folgt im Frühjahr 2024. Nun beginnt die BLS mit dem Beschaffungsverfahren. Aus heutiger Sicht sind ein Baubeginn im Jahr 2027 und die Inbetriebnahme des vollausgebauten Tunnels per Ende 2034 realistisch.

LBT-Vollausbau

Rückblick 2023

Mai: Grünes Licht für Sanierung Weissensteintunnel

Beschwerden gegen die Vergabe der Bauarbeiten verzögern die Sanierung des Weissensteintunnels. Nun entscheidet das Bundesgericht, nicht auf die Beschwerden einzutreten. Damit kann die BLS die Sanierung des Tunnels planen – der Baustart erfolgt im März 2024. Gleichzeitig zu den Arbeiten im Weissensteintunnel erneuert die BLS auf der Bahnstrecke Solothurn–Moutier sieben Bahnhöfe und zwei Viadukte und verlegt auf verschiedenen Streckenabschnitten neue Gleise.

Weissensteintunnel

Juni: Bund unterstützt «Rollende Landstrasse» bis 2028

Das Parlament beschliesst, die finanzielle Unterstützung für die «Rollende Landstrasse» (Rola) bis 2028 zu verlängern. Für die Unterstützung der Rola gibt das Parlament für die Zeit von 2024 bis 2028 106 Millionen Franken frei. Auf der «Rollenden Landstrasse» werden jährlich bis zu 100’000 Lastwagen auf speziellen Verladewagen zwischen Freiburg im Breisgau (DE) und Novara (ITA) durch die Alpen transportiert. Die BLS Cargo AG fährt jährlich rund 4000 Rola-Züge – sie sind ein wichtiger Teil ihres Verkehrsportfolios.

Rola

September: BLS Cargo verstärkt die Vectron-Lokflotte

BLS Cargo beschafft zehn neue Vectron-Mehrsystemlokomotiven von Siemens. Die Lokomotiven können in Deutschland, Österreich, der Schweiz, Italien, Belgien und den Niederlanden fahren und so Güterzüge ohne Lokwechsel von der Nordsee bis ans Mittelmeer ziehen. BLS Cargo bestellt die Lokomotiven mit dem neuen Ausstattungspaket «XLoad», das die Traktionsfähigkeit und Effizienz der Lokomotiven verbessert. Damit lassen sich schwerere Züge ohne Verstärkungslokomotiven fahren. Die zehn neuen Lokomotiven werden 2026 ausgeliefert. Die Vectron-Flotte von BLS Cargo wächst damit auf 50 Fahrzeuge.

Vectron

Oktober: Die BLS Schifffahrt reitet die Erfolgswelle

Die Sommersaison auf den Berner Oberländer Seen endet mit einem Rekord: 1,6 Millionen Passagierinnen und Passagiere bedeuten für die BLS Schifffahrt ein Plus von 23 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die BLS Schifffahrt spürt den anhaltenden Nachholbedarf der einheimischen und internationalen Gäste nach der Pandemie. Beigetragen zum guten Ergebnis hat zudem der Seepass – das Generalabonnement für die Fahrt auf den BLS-Schiffen: Die BLS Schifffahrt hat gegenüber dem Jahr zuvor rund 30 Prozent mehr Seepässe verkauft.

Schifffahrt

November: Die BLS verbindet die Eishockey-Clubs der Region

Ab der Saison 2023/24 ist die BLS Partnerin des EHC Biel-Bienne, der SCL Tigers, des HC Fribourg-Gottéron und des SC Bern. Sichtbar wird die Partnerschaft auf einem Hockey-Zug, den die BLS am Bahnhof Bern Brünnen Westside feierlich einweiht. Auf dem neu gestalteten Zug sind die vier National-League-Clubs vereint und fahren so gemeinsam übers Liniennetz der BLS. Der Zug erinnert Hockey-Fans daran, mit dem ÖV an die Spiele ihres Lieblingsvereins zu fahren.

Hockey-Zug

November: Neuer Autoverladezug auf Testfahrt

Noch ist er ohne Fracht unterwegs: Der erste neue Autoverladezug fährt zu Testzwecken von Kandersteg nach Goppenstein. In der Werkstätte in Bönigen macht die BLS derzeit ihre Autoverladezüge für die nächsten 20 Jahre fit. Statt neue Züge zu kaufen, werden die Verladewagen modernisiert. Die Steuerwagen baut die BLS aus ausrangierten S-Bahn-Wagen und es kommen modernere Lokomotiven zum Einsatz. Bis im Jahr 2026 wird die BLS sukzessive sieben modernisierte Autoverladezüge am Lötschberg und am Simplon einsetzen.

Neuer_Autozug

Dezember: Die MIKA-Flotte darf in Italien fahren

Die MIKA-Flotte ist nun auch in Italien zugelassen. So fährt am 10. Dezember, dem Tag des Fahrplanwechsels, erstmals ein MIKA-Zug nach Domodossola. Die BLS wollte die MIKA-Züge bereits ein Jahr zuvor auf der Strecke Bern–Domodossola in Betrieb nehmen. Wegen des gescheiterten Rahmenabkommens zwischen der Schweiz und der EU mussten die Züge für die Zulassung auf der italienischen Strecke jedoch ein längeres Verfahren durchlaufen als ursprünglich vorgesehen. So verkehrten die MIKA-Züge vorerst nur zwischen Bern und Brig. Reisende mussten in Brig in ältere NINA-Züge umsteigen.

MIKA

Dezember: Extremes Wetter führt zu Wassereintritt im LBT

Grosse Regenmengen und Schneeschmelze überlasten die Entwässerung des Lötschberg-Basistunnels. Sand verstopft die Drainageleitungen, die das Bergwasser aus dem Tunnel befördern, so dass zwischen Ferden und St. German Wasser und Sand in den Tunnel eintreten. Aus Gründen der Sicherheit sperrt die BLS den Tunnel für zwei Tage. Die Kaverne, welche die BLS nach dem letzten Wassereintritt im Jahr 2020 gebaut hat, funktioniert gut. Sie gerät durch die ausserordentliche Wetterlage aber nahe an ihre Kapazitätsgrenze. Die BLS prüft den Bau eines zusätzlichen Drainagestollens oberhalb der beiden Tunnelröhren, um das Eintreten von Wasser und Sand künftig zu verhindern.

LBT

Dezember: Meilenstein für die neue Werkstätte in Oberburg

Die BLS treibt das Projekt zum Neubau ihrer Werkstätte in Oberburg mit grossem Tempo voran und konkretisiert die Baupläne. Kurz vor Jahresende kann die BLS das Auflageprojekt wie geplant dem Bundesamt für Verkehr zur Genehmigung vorlegen. Der Baustart ist für das Jahr 2026 geplant. Die BLS schätzt, dass die neue Werkstätte rund 275 Millionen Franken kosten wird.

Oberburg